Chronologie der Besiedlung - Ahrensdorf in der Uckermark

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Chronologie der Besiedlung

Geschichte
Die Besiedlung von Ahrensdorf

Altsteinzeit
Im Gebiet von Ahrensdorf lebten in der Altsteinzeit vermutlich die
bis 8 200 v.Chr. Neandertaler, ebenso die Rentierjäger der Ahrensburger Gruppe. Beide nutzten die eisfreien Gebiete bis an den Gletscherrand.

Mittelsteinzeit
Die Menschen der Mittelsteinzeit waren Jäger, Fischer und Sammler.

8200 - 5000 v. Chr.
Bearbeitete Feuersteinabschläge, typische Werkzeuge dieser Menschen, wurden in Ahrensdorf gefunden.

Jungsteinzeit

1800 - 600 v. Chr.
Am Fährsee entdeckte man Keramikscherben, die der Bronzezeit
zuzuordnen sind. Das ist ein erster Hinweis auf einen festen Siedlungsplatz von Menschen in Ahrensdorf.
Vorröm. Eisen- /Germanische Stämme besiedelten in diesen Zeitabschnitten unser Gebiet.

600 v.Chr. - 375 u.Z
Röm. Kaiserzeit Nur wenige Funde gibt es im nahen Umfeld, in Ahrensdorf jedoch keine.

6. Jh. - 12. Jh
Slawenzeit Die in unserem Gebiet siedelnden Slawen gehörten zu einem Stamm, den
wir heute Retschanen (Flußanwohner) nennen. Auf einem Feld am Alten Kanal wurden Reste ihrer Keramik gefunden.
Viele Dörfer und Seen unserer Region tragen slawische Namen.


12. Jh. - 14. Jh.
Retschanen dem Askanier "Albrecht dem Bären" zugesprochen. Die Askanier waren an der Besiedlung ihrer Gebiete interessiert. In dieser Zeit entstand Ahrensdorf.

1306
Die erste Erwähnung von Ahrensdorf in einer Urkunde als Herren- und Rittersitz stammt aus diesem Jahr :
"dominus Ludolfo de Arndestorp".

1320
Das Gebiet von Ahrensdorf kam in den Besitz der Stadt Templin.

1375
Im Landbuch der Mark Brandenburg ist Ahrensdorf ohne weitere Bemerkung verzeichnet. Es war somit bereits "wüst". Die Templiner Bürger nutzten das Ahrensdorfer Gebiet als Acker- und Weideland.

1741
Friedrich der II. verfügte, dass die wüste Feldmark Ahrensdorf an Templiner Bürger verpachtet werden soll.
Eine vorherige Vermessung hatte ergeben, dass Ahrensdorf 1530 Morgen Acker und 269 Morgen Brücher (Wiesen) hatte (4 Morgen = 1 Hektar).

1745/ 1746
Der Alte Kanal wurde im Rahmen der Regulierung der Templiner Gewässer zum Flößen und Schiffen ausgebaut.

1765
Friedrich der II. ordnete an, das Gebiet von Ahrensdorf und Ahrensnest mit Kolonisten zu besiedeln. Ein erster Plan sah vor, hier 122 Familien nach "Holländer Art" anzusetzen. Die Stadt Templin erkannte die Unmöglichkeit dieses Vorhabens wegen des zu kargen Bodens.

1770
Nach langen Verhandlungen sollten nun Wohnhäuser für 15 ausländische Bauernfamilien gebaut werden.

1774
14 Kolonistengehöfte waren bezogen. Das Schulzengehöft wurde später erbaut.

1776
Gemäß der Erhebung vom 7.11.1776 hatte Ahrensdorf 60 Einwohner. Der Viehbestand betrug 5 Pferde, 25 Ochsen, 31 Kühe, 26 Stck. Jungvieh, 101 Schafe und 48 Schweine.

1782
Beginn des Schulunterrichtes in Ahrensdorf. 40 Jahre lang unterrichteten zwei Lehrer verschiedener Konfessionen die wenigen Kinder in ihren Hofstellen.

Um 1860
Ahrensdorf wurde eigenständige Gemeinde mit 134 Einwohnern.

1887 - 1888
Bau der Chaussee von Templin über Ahrensdorf nach Stegelitz.

1893
Errichtung eines Armenhauses an der Milmersdorfer Chaussee, das bis 1936 an so genannte Dorfarme vermietet wurde.

15.12.1898
Der erste Eisenbahnzug rollte durch Ahrensdorf.

1911
Am 01.03.1911 wurde mit dem Neubau des Schul- und Bethauses begonnen. Bereits am 15.10.1911 wurde das Gebäude eröffnet.

1914 - 1918
Ahrensdorf blieb im 1. Weltkrieg weitgehend verschont. Sechs Einwohner aus unserem Dorf fielen im Krieg.

1925
Der aus Berlin stammende Robert Preußner errichtete 7 Unterkünfte für Urlauber. Diese "Sommerfrische", wie man damals sagte, war wie ein afrikanisches Dorf aufgebaut und wurde "Neu-Afrika" genannt.

1928
Das Dorf wird an das elektrische Stromnetz angeschlossen.

1933
Als erste Gemeindevorsteherin im Kreis Templin wurde Frau Marie Gerhardt in Ahrensdorf gewählt. Laut einer Volkszählung waren 139 Einwohner registriert.

1936 - 1938
Die Funkstation Engelsburg wurde als getarntes Objekt der Luftraumüberwachung in Betrieb genommen.

1939 - 1945
Im 2. Weltkrieg blieben die Gebäude unseres Dorfes weitgehend erhalten, aber viele Bewohner und Flüchtlinge kamen hier in den Wirren des Krieges um.

20.06.1944
Zwei feindliche Jagdflieger schossen ein deutsches Flugzeug vom TypMe-109G-6 über dem Dorf ab.

28.04.1945
Ahrensdorf wurde von russischen Soldaten besetzt, auf dem Gut Seehof wurde eine Ortskommandantur der Sowjets eingerichtet.

1946
In Engelsburg wurde ein Aufnahmelager für Flüchtlinge und entlassene Wehrmachtsangehörige eingerichtet.

1955
Sandbahnrennen für Motorräder fanden in den Jahren 1955 bis 1961 in Ahrensdorf, Drei Häuser, statt. Meisterschaften mit internationaler Beteiligung wurden hier ausgetragen.

1956
Ahrensdorf wurde nach fast 100 jähriger Eigenständigkeit zur Stadt Templin eingemeindet, kam aber bereits 1961 nach Milmersdorf.

1965/1966
Mitte der 1960er Jahre wurde „Neu Afrika“ von den Leuna-Werken als Kinderferienlagen und Erholungsobjekt ausgebaut.

1975
Die SED-Bezirksleitung Leipzig baut Mitte der 1970er Jahre das ehemalige Gut Seehof zum Urlaubsobjekt aus.

1984
Viele neue Einfamilienhäuser und Ferienhäuser wurden erbaut. Gemäß einer statistischen Erhebung der Gemeinde Milmersdorf gab es in Ahrensdorf 762 Ferienwohnungen.

1993
Durch einen Bürgerentscheid wurde Ahrensdorf wieder in die Stadt Templin eingemeindet.

2009
Neubau des Radweges Templin - Ahrensdorf.

2010
Einweihung des Gedenksteines der Ersterwähnung.

2011 Ahrensdorf erstreckt sich heute auf einer Fläche von 460 ha und hat 286 Einwohner.


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